(Open Doors, Kelkheim) – Auch in Indien ist es aufgrund der Pandemie weniger Menschen erlaubt, ihre Häuser zu verlassen. Und dennoch erleben die Christen nicht etwa weniger Gewalt. Dem Mitarbeiter einer Partnerorganisation von Open Doors zufolge sehen sich viele Christen wegen ihres Glaubens besonders in ländlichen Gebieten mehr denn je mit Drohungen, Hass und Verfolgung seitens der Dorfgemeinschaften konfrontiert.

Beispiele einiger Übergriffe
Besonders schwierig ist die Lage für Christen, die ihren Glauben bislang verborgen gelebt haben. Kavita* berichtet, dass sie von ihrem Mann schwer misshandelt wird, wenn sie versucht, im Haus die Bibel zu lesen oder zu beten. Vor der Pandemie tat sie dies während der Arbeit auf den Feldern. Seit dem Lockdown findet sie kaum noch Gelegenheit, Zeit im Gebet zu verbringen.
In einem anderen Fall zwangen Dorfbewohner eine ganze Gemeinschaft von Christen, in den Gemeindesaal des Dorfes zu kommen. Kaum angekommen, fingen die Dorfbewohner an, die Christen zu schlagen. Ein Christ rief zwar die Polizei, doch die Schläge gingen weiter. Während dieses Vorfalls verschwand ein Mädchen aus einer christlichen Familie. Selbst nachdem die Eltern des Mädchens bei der Polizei Anzeige erstattet hatten, unternahm die Polizei nichts.
Einer der schwersten Vorfälle ereignete sich Mitte April. Während Jyothi* und ihre Familie in ihrem Haus waren, drangen Unbekannte gewaltsam ein und schossen dabei dem Mädchen in Arm und Oberschenkel. Die Familie von Jyothi hatte wegen ihres christlichen Glaubens bereits vorher Drohungen erhalten. Außerdem hatten Mitglieder einer regionalen extremistischen Gruppe zuvor ihren Vater ermordet, weil er Mitarbeiter einer christlichen Gemeinschaft war.
Berichte wie diese sind laut lokalen Partnern von Open Doors wohl nur die Spitze des Eisbergs. Sie berichten, dass es viele Vorfälle gebe, die jedoch aufgrund der Abriegelung, der schlechten Telekommunikationsverbindungen sowie mangelnder Ressourcen unbemerkt blieben.
„Wir wissen nicht, wie lange wir noch bestehen können“
Und weiter: „Für viele von uns fühlt es sich an wie eine Zeit in der Wüste. Wir wissen nicht, wohin das alles führen wird und wie lange wir noch bestehen können. Indien braucht jetzt mehr Gebet als je zuvor.“
Auf dem aktuellen Weltverfolgungsindex steht Indien auf Rang 10 und gehört damit zu den zehn für Christen gefährlichsten Ländern der Welt.
*Namen aus Sicherheitsgründen geändert

 

Nachricht bereitgestellt von Open Doors Deutschland
Hinweis: Nehmen Sie zuhause an den Open Doors Tagen teil – am 21. Mai (Open Doors Jugendtag) und 23. Mai (Open Doors Tag) im Livestream. Christen berichten über Gottes Hilfe mitten in der Verfolgung. Bleiben Sie im Gebet an der Seite Ihrer verfolgten Geschwister! Zum Livestream und allen Infos dazu geht es hier: www.opendoors.de/live

 

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